In unserer Rubrik Macedonia stellen wir Euch von Zeit zu Zeit Ortschaften oder Gegenden rund um den Globus vor, die den Namen Macedonia tragen. Dieses mal reisen wir nach Rumänien. In die Gegend von Timiş.
In der historischen Region Banat liegt der Kreis Timiș, mit Timișoara als Kreishauptstadt.
Der Kreis Timiş grenzt im Norden an den Kreis Arad, im Osten an den Kreis Hunedoara, im Südosten sowie im Süden an den Kreis Caraș-Severin. Im Süden und Südwesten grenzt der Kreis an Serbien sowie im Westen und Nordwesten an Ungarn.
Das Dorf Macedonia ist nicht der einzige Namensträger in der Region, auch ein angrenzender Wald ist als Mazedonischer Wald bekannt – ein besonderes Naturschutzgebiet!
Willkommen in Macedonia im Kreis Timiş!
Macedonia liegt im Süden des Kreises Timiş. Etwa 8 km westlich der Stadt Ciacova, in unmittelbarer Nähe des Flusses Timiş. Macedonia grenzt an die Ortschaften Cebza, Petroman, Ghilad, Dolaţ, Rudna und Giulvăz.
Die erste historische Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1332 in den päpstlichen Zehntregistern. Der Historiker Ioan Lotreanu behauptet, dass das Dorf während der Herrschaft von Árpád von der Familie Maczedonia gegründet wurde. Dies würde auch den Namen des Dorfes erklären. Auch wenn man bis heute noch darüber rätselt.
Ein Dokument aus dem Jahr 1466 zeigt, dass Macedonia damals aus 50 Häusern bestand und im Besitz von Ladislau Doczy war. In den 15.-16. Jahrhunderten wird der Name des Dorfes in verschiedenen Dokumenten erwähnt. In allen Epochen sei es ein (ethnisch) rumänisches Dorf geblieben.
Von 1718 bis 1778 war die Ortschaft Teil der Habsburger Krondomäne Temescher Banat. Nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich im Jahr 1867 wurde das Banat dem Königreich Ungarn innerhalb der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn angegliedert. Von 1779 bis zum Ersten Weltkrieg gehörte Macedonia zum Kreis Torontal.
Der Vertrag von Trianon am 4. Juni 1920 hatte die Dreiteilung des Banats zur Folge, wodurch Macedonia an das Königreich Rumänien fiel. Danach gehörte Macedonia erst zum Kreis Timiș-Torontal nach der territorial-administrativen Reform von 1968 zum Kreis Timiș.
Das historische Banat liegt heute auf drei Staaten verteilt: Ungarn, Serbien und Rumänien.
Hochwasser verwüstete das Dorf
Im Jahr 1813 wurde die orthodoxe Kirche mit der Schutzpatronin „Hl. Fromme Paraskeva“ erbaut. Aufgrund seiner imposanten Architektur und des hohen Turms, der sich über dem Narthex erhebt, ist es heute noch vom Eingang des Dorfes aus zu sehen. Am Rande hierbei erwähnt, die Liturgiesprache der rumänischen Popen war bis ins 20. Jahrhundert das Südslawische!
In der Geschichte des Ortes ist das Jahr 1887 ziemlich eingeprägt, als eine starke Flut das Dorf heimsuchte. Macedonia wurde fast vollständig durch die Flut zerstört (Häuser und Nebengebäude). Landwirtschaftliche Flächen waren lange Zeit überschwemmt (die Entwässerung verlief langsam, typisch für die Banater Ebene). Die Bewohner bauten die Häuser jedoch wieder auf und die Bevölkerung erlebte das spezifische Wachstum der damaligen Zeit in Europa.
Derzeit hat das Dorf etwa 320 Einwohner, von denen 310 rumänisch-orthodoxe Gläubige sind. Der Pfarrei Macedonia ist der Zweig Gad mit 25 Familien und 40 Gläubigen unterstellt.
Naturschutzgebiet und Vogelreichtum
Die Natur im Banat und bei Macedonia ist wunderschön. Das verhalf auch dem Gebiet als Naturschutzgebiet ausgerufen zu werden. Unmittelbar neben dem Dorf befindet sich der Mazedonische Wald (Pădurea Macedonia).
Das fantastische und malerische Gebiet wurde zum „Besonderes Avifaunistisches Schutzgebiet (SPA)“ erklärt, kurz gesagt ein spezielles Vogelschutzgebiet. Durch Regierungsbeschluss am 24. Oktober 2007 (über die Ausweisung besonderer Vogelschutzgebiete als integraler Bestandteil des europäischen ökologischen Netzwerks Natura 2000 in Rumänien) und umfasst eine Fläche von 4.625 Hektar.
Das Schutzgebiet ist ein Naturgebiet (Flüsse, Seen, Moore, Feuchtgebiete, kultiviertes Ackerland, Laubwälder) in der Aue des Flusses Timiș, das verschiedenen Arten von Zugvögeln oder nicht heimischen Vögeln Nahrungs-, Nist- und Lebensbedingungen bietet.
Im Gebiet wurden mehrere geschützte Vögel beobachtet, die in Anhang I der Richtlinie 2009/147/EG des Europäischen Rates vom 30. November 2009 (über die Erhaltung wildlebender Vogelarten) aufgeführt sind oder auf der Roten Liste der IUCN sich finden.
Über 50 Vogelarten soll es dort geben, von denen einige sehr selten sind und vom Aussterben bedroht sind. Der Ort eignet sich hervorragend für Erholungs- und Abenteuerzwecke sowie für die Vogelaufzeichnung und -fotografie, für die eine besondere Genehmigung der Behörden erforderlich ist.
In der Nähe des Ortes befinden sich mehrere Gebäude von historischem, kulturellem und touristischem Interesse wie Kirchen, Klöster, Festungen und mittelalterliche Verteidigungstürme.
Willkommen in Macedonia im Kreis Timiş…