In der „Stadt der Marko’s Türme“ kann man nicht nur gut Essen, sondern auch das ein oder andere Museum in Prilep besichtigen. Nebenbei erwähnt, da das Stichwort essen fiel, gut trinken kann man in Prilep auch. Die Weingüter sind nicht weit entfernt und in der Stadt steht eine hervorragende Brauerei. Nach einer Tour durch die Museen in Prilep, genau das richtige…
Museum in Prilep
Die Überschrift verrät es nicht sofort. Aber in Prilep gibt es nicht nur ein Museum. Es gibt ein ‚Haupthaus‘ und mehrere weitere Mussen in und um der Stadt.
Die archäologischen Ausstellungen in der Nationalen Institution zum Schutz von Kulturdenkmälern und Museum – Prilep wurde 1961 eröffnet. Der heutige Look erhielt das Museum in Prilep im Rahmen der Renovierungen im Jahr 2011.
Die Ausstellungen oder Epochen im Museum beginnend mit der Jungsteinzeit, führt weiter über die Kupfersteinzeit, der Bronze- und Eisenzeit, dem alten makedonischen Königreich und dem Römischen Reich und endet mit dem frühen und späten Byzantinischen Reich bzw das Oströmische Reich.

Alte Werkzeuge, Möbelstücke bzw Hauseinrichtungen, Waffen, Münzen, Skulpturen und Altarbilder sind Teil einer reichen Ausstellung im Museum in Prilep, die von der prähistorischen Zeit bis ins Mittelalter reichen. Die Themen werden ständig durch attraktivere Themen ersetzt, die aus Erkenntnissen der neuen Feldforschungen stammen.
Auch besondere Stücke beherbergt das Museum in Prilep: Eines der wertvollsten Exponate ist der ’neue‘ 6.000 Jahre alte Steinaltar. Dieser alte Opferstock wurde an der Stelle „Vrbjanska Čuka“ in der Nähe des Dorfes Slavej gefunden und soll das älteste Exponat dieser art auf dem ganzen Balkan sein.
Besonders selten sind auch kleine Altare in Form von Häuser zu bewundern. Oder die Sensationelle Entdeckung für die Bewunderer der Antike: Die drei alten makedonischen Schilde mit dem Namen des alten makedonischen Königs Demetrius I von Makedonien, der am Übergang vom 4. ins 3. Jahrhundert vor Christus lebte.
Beeindruckend sind auch die Exponate von Objekten, die an der archäologischen Stätte Stibera gefunden wurden und im Museum ausgestellt sind. Die Stätte befindet sich etwas mehr als zwanzig Kilometer südlich von Prilep entfernt und bietet eine tolle Gelegenheit für einen Tagestrip.
Diese historische Zeitreise im Museum von Prilep ist wirklich einen Besuch wert. Wie Ihr aus dem folgendem Video, das einen Rundgang durch das Museum in Prilep bietet, sehen könnt:
Neben dem eigentlichen Museum, betreibt die Nationale Institution zum Schutz von Kulturdenkmälern und Museum – Prilep weitere Museen in der Stadt.
Tabak Museum in Prilep
Auch ein Unikat unter den Museen in Mazedonien ist in der Stadt zu finden. So wissen die wenigsten das es in Prilep ein eigenes „Tabak Museum“ gibt welches von der Nationalen Institution zum Schutz von Kulturdenkmälern und Museum – Prilep betrieben wird.
Verwunderlich ist dies nicht, die Gegend von Prilep gehört seit jeher zum größten und Besten Tabakanbaugebiet Mazedoniens. Der Qualm von qualitativ hochwertigem Prilep Tabak wurde unter anderem auch in Deutschland eingeatmet!
Lesetipp: Saat Kula – Der Uhrenturm in Prilep (Doku)
Unter den unzähligen Rauchutensilien wie liebevoll und filigran hergestellte Pfeifen, Tabakbeutel oder Etuis, findet sich auch ein sehr seltenes Ausstellungsstück. Ein in 1497 in Sevilla ausgearbeitetes und graviertes Etui, das Teil der 4. Expedition in die „neue Welt“ Amerika war.

Desweiteren beherbergt das Museum in Prilep auch ein eigenes Museum mit Ausstellungen von wertvollen orthodoxen Ikonen in der Stadt. Man kann dies getrost als Malerei auf höchstem Niveau bezeichnen. Einige Ausstellungsstücke sind mehrere hundert Jahre alt!
„Das erste Gewehr feuerte in Prilep“
Eine weitere, jedoch dunkle Epoche hat in Prilep ebenfalls ihre Spuren hinterlassen die teilweise sogar noch lebendig erscheinen: Der Zweite Weltkrieg.
Und hier genießt die Stadt in Mazedonien absoluten Heldenstatus. Denn, in Prilep begann offiziell der Kampf gegen den Faschistischen Besatzer aus Deutschland sowie dessen Verbündete Bulgarien, Italien und Albanien. „In Prilep feuerte das erste Gewehr auf den faschistischen Besatzer“ ist eine Redewendung die jedes Kind in Mazedonien kennt. So auch das Datum wann die erste Patrone abgefeuert wurde, der 11. Oktober 1941.
Und genau so „11. Oktober 1941“ nennt sich ein weiteres Museum in Prilep wo die Erinnerungen an den Antifaschistischen Kampf Mazedoniens bewahrt werden.

Im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg ist ein weiteres Museum in Prilep etwas außerhalb des Zentrums zu begutachten: Das Geburtshaus von Kuzman Josifovski Pitu.
Pitu war ein mazedonischer Partisane und einer der Organisatoren des Volksbefreiungskampfes in Mazedonien, der auch zum Volkshelden im ehemaligen Jugoslawien erklärt wurde. Er wurde vom Bulgarischen Besatzer verfolgt und 1944 erschossen, noch im gleichen Jahr sollte Mazedonien von den Fängen des Dritten Reichs befreit sein…
Mazedoniens größter Lyriker stammt aus der Gegend von Prilep
Auch außerhalb von Prilep führt die Nationale Einrichtung ein Museum, besser gesagt, ein ganzes Haus. Das „Blaže Koneski Gedächtnishaus“ im Dorf Nebregovo nahe Prilep. Blaže Koneski kann man getrost als einen der klügsten Köpfe Mazedoniens bezeichnen.
Koneskis größte Bedeutung liegt jedoch in der Kodifizierung der mazedonischen Sprache, die 1945 offiziell als Staats- und Literatursprache eingeführt wurde. Als Philologe gab Koneski eine zweibändige Grammatik der mazedonischen Sprache und ein Wörterbuch heraus. Darüber hinaus verfasste er eine Geschichte der mazedonischen Literatur.
Als Übersetzer übertrug er u. a. Shakespeare, Heine (1952) und Mickiewicz ins Mazedonische. Literarisch war Koneski vor allem als Lyriker von Bedeutung. Er verfasste aber auch Erzählungen.
Zur Homepage des Museums in Prilep geht es HIER
Was man in Prilep sonst noch machen kann
Wir haben es eingangs erwähnt, in Prilep kann man hervorragend Mazedonisch Essen. Auch die Weingüter der Tikves Region sind nicht weit entfernt, und außerdem, beherbergt die Stadt eine eigene Brauerei. Dort wird das bekannte Zlaten Dab Bier gebraut, als auch ist die Prilepska Pivarnica, wie die Brauerei auf Mazedonisch heißt, Heimat vom Brausehersteller Pepsi Macedonia.
Die kleine Stadt unterhalb der „Marko’s Türme‘ lädt zum Bummeln und zum Einkehren in eine der unzähligen Gaststätten ein.

Aber auch das Umland von Prilep hat viel zu bieten. Zum einen Natur. Und diese Natur in der Gegend von Prilep hat die Stadt und dessen Region auf die Weltkarte der Boulderer gebracht.
Schon seit Jahren gilt Prilep, die Stadt unter Marko’s Türmen, als der Geheimtipp unter den Kletterern. Aus aller Welt strömen sie zum Bouldern nach Prilep, sucht mal in YouTube nach „Bouldern Prilep“ (bzw. „Bouldering“ auf Englisch), Ihr werdet staunen…
Lesetipp: Wildes Mazedonien: Bouldern in Prilep
Und kaum haben wir die Türme zum zweiten mal erwähnt, sind wir schon bei den nächsten Highlights in der Gegend von Prilep. Direkt neben der Stadt, hoch oben auf einem Berg, liegt die Ruine der alten Festung von König Marko. „Krali Marko“ ist so gesehen der Held der Stadt über den sich einige Legenden und Mythen noch immer hartnäckig in der Bevölkerung halten.

Neben bzw. Unterhalb der Ruine der Türme befindet sich ein Kloster in herrlicher Lage. Das Kloster Varoš ist aber nicht das Einzige Kloster in der Gegend um Prilep.
Sehr große Bekanntheit hat auch das Kloster Treskavec auf dem Berg Zlatovrv, etwa 10 Kilometer nördlich von Prilep. Die Aussicht von dort auf Prilep und das Umland bis fast nach Bitola ist einfach nur himmlisch…
QUELLE: Makedonien.mk